Aus einer Sammlung von:
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Dienstag, 12. August 2014

Junges Genie am Werk

REINXEED

Welcome To The Theater

(Metal, Symphonic Power Metal)


Nun denn, da liegt es vor, das bereits fünfte Album von ReinXeed in einem Zeitraum von fünf Jahren. Und in diesen fünf Jahren seien noch das Coveralbum „Swedish Hitz goes Metal“ und zwei Alben von Golden Resurrection erwähnt, an denen sich Mastermind Tommy Johansson zu einem ganz grossen Teil daran beteiligte.

Wer jetzt meint, dass „Welcome to the Theater“ ein unüberlegter Schnellschuss ist, der wird eines Besseren belehrt: bei weitem nicht! Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, woher sich dieser Tommy die Ideen nimmt, um einen regelrechten Knüller im Bereich des symphonischen und bombastischen Power Metals buchstäblich aus dem Ärmel zu schütteln. Man merkt, dass der junge Schwede ein leidenschaftlicher Film- bzw. Hollywoodfan ist. Was in den Vorgängeralben manchmal mehr und manchmal weniger wie ein metalisiertes Musical klang wird nun perfektioniert. Wurde auf dem Vorgänger „1912“ mächtig aufs Gaspedal gedrückt, darf man auf „Welcome to the Theater“ trotz den mehrheitlich rassig gespielten Songs eindeutig mehr Abwechslung erwarten.

Das Album ist für den eigenwilligen Sound optimal produziert: glasklar, streckenweise mit dem nötigen Keyboardbombast und mit Gitarren, die genau das unterstreichen, was der gute Herr draufhat (Tommy war übrigens als Gitarrist bei Sabaton im Gespräch, lehnte aber aufgrund seines Projekts schweren Herzens ab).
Auf einzelne Songs eingehen würde heissen, einen Film aus dem Zusammenhang zu reissen. Die Stücke sind kompositorisch auf allerhöchstem Niveau und ReinXeed hat mittlerweile einen wiedererkennbaren Sound entwickelt, den die Band nun endgültig davon ablöst, lediglich ein Klon von Sonata Arctica und Konsorten zu sein.


Sicherlich lassen sich die grossen Vorbilder nicht von der Hand weisen, aber das 5. Album beeindruckt durch eine bemerkenswerte Reife: fantastisch arrangiert, herausragend gespielt und eingängige Melodien zum mitsingen und –gröhlen. Als Anspieltipps empfehle ich trotzdem „Temple of the Crystal Skulls“, „Stranger Tides“ oder „Somewhere in Time“. Einfach zurücklehnen und geniessen.

Ok, ich kann meine Liebe zu ReinXeed nicht verbergen. Zu sehr hat mich ihr neustes Werk wieder aufs Neue überrascht, beeindruckt – ja, geradezu überwältigt! Wer also auf skandinavischen Symphonic Power Metal steht und auch den Worten eines Fans wie mir traut, der sollte eigentlich nicht enttäuscht werden. Für mich eines der stimmigsten Symphonic Power Metal Alben überhaupt.
Skål!

Punkte: 9 / 10

Credits: Liljegren Records / DooLittle Group 2012

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