Aus einer Sammlung von:
- Aktuelle, sowie vergessene musikalische Perlen aus der Welt des Rock und Heavy Metal
- Lohnenswerte Filme
- Gedanken aus aktuellem Anlass

Sonntag, 30. September 2018

Kunstwerk – Kunstwert


Vor anderthalb Jahren konnte ich mein erstes Buch veröffentlichen und blicke mittlerweile auf eine überraschend erfreuliche Verkaufsstatistik zurück. Trotzdem gibt es einige Dinge, die mir während dieser Zeit noch einmal tiefer bewusst wurden und heute nach wie vor sauer aufstossen.


Kunst ist frei zugänglich, aber nicht gratis


Jeder Mensch konsumiert in irgendeiner Form Kunst – sei es bildende oder darstellende Kunst, Literatur oder Musik. In der Kunst bekommen unsere Gefühle ein Gesicht, werden greifbar oder hallen in irgendwelchen Melodien und Strophen wider. Ein Bild kann Erinnerungen erwecken, ein Film kann therapeutisch wirken, Musik kann heilen. Es ist wunderbar, was für grossartige Dinge möglich sind, nicht? Und all das steht uns heute, im digitalen Zeitalter, praktisch frei zur Verfügung. Dabei vergisst man aber nur allzu gerne, welcher Aufwand dafür betrieben werden musste.


«Du kriegst, wofür du bezahlst»


Das mag ein abgedroschener Slogan sein, aber er trifft in den meisten Fällen zu. Qualität hat schliesslich auch im Alltag ihren Preis: Man sollte wissen, dass beispielsweise Milch, Fleisch oder Gemüse zu Discountpreisen auch dementsprechende Qualität bietet. Wem das reicht, bitte sehr.

Bei Kunst ist es identisch. Wer zum Beispiel bei Musik, die in der allgemein zugänglichen Hitparade läuft, Qualität erwartet, der wird enttäuscht. Warum? Musik zu produzieren, die nicht x-mal komprimiert, mit Autotune schöngebügelt und den 08/15-Normen angepasst wurde, hat ihren Preis. Dafür bleibt sie dann im besten Fall nicht nur einen Sommer lang im Radio, sondern überdauert Jahre, Jahrzehnte und Generationen. 

Teure Tickets, aufwendige Show –
Iron Maiden im Hallenstadion, Juli 2018


Quasi als Hobbyautor, der das Buch nebenberuflich schreiben und veröffentlichen konnte, fällt mir der Missbrauch von Gratislesern nicht wirklich ins Gewicht. Das ist das grosse Restrisiko, das man in der Kunst in Kauf nimmt. Und ich möchte auch nicht polemisieren und mit dem Finger auf die Gratisdownloader zeigen. Vielmehr möchte ich dich (und mich) schlicht darauf sensibilisieren, wieviel es kostet, ein Buch, ein Musikstück, ein Gemälde oder ein Film herzustellen.
Wieviel ist es dir als Konsument wert?