Aus einer Sammlung von:
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Dienstag, 18. November 2014

White Metal Glanzstunde

 

BARREN CROSS

Atomic Arena 

(Metal, Heavy Metal)


Neben den unzähligen grossartigen Veröffentlichungen in den 80ern, gab es im Bereich des Metal eine Nischenkategorie, die sich sehr schwer tat durchzusetzen, da man es als Provokation, ja, sogar als Angriff auf die gesamte Szene betrachtete. Die Rede ist von White Metal, eine Bezeichnung, die man vor allem in den 80ern für die christliche Metalmusik verwendete. Nur ganz wenige Bands konnten sich dabei durchsetzen und mit ihrer Musik den nötigen Respekt ernten: Stryper über allen, dann Bloodgood, Whitecross, Sacred Warrior und Barren Cross.

Letztere veröffentlichten sogar zwei ihrer Scheiben unter einem Major Label, was schon mal was heissen muss. Tatsächlich verfügen Barren Cross mehr als nur das Potential ein Abklatsch irgendeiner bekannten Band aus der säkularen Szene zu sein. Und dies sogar dann, wenn Sänger Mike Lee zum Verwechseln ähnlich wie Bruce Dickinson klingt. Doch weder das Songwriting, noch die typischen Melodien und Gitarrenlinien der Irons findet man auf diesem Album. Hört man nämlich von der markanten Stimme Lees weg, erinnert der Sound von Barren Cross eher an U.S. Metal Grössen wie Armored Saint, Lizzy Borden, Vicious Rumors oder Chastain.

Bereits mit dem ersten Stück "Imaginary Music" legen die Herren schon mal ganz flott los - gradlinig, simpel, zum mitnicken. Und das Pulver ist damit noch lange nicht verschossen: "Killers of the Unborn" setzt an Aggressivität sogar noch etwas zu und donnert auch gerade aufgrund der geglückten Produktion erfreulich angenehm durch die Lautsprecher. Und auch bei den nachfolgenden Songs ist keine Ente auszumachen - im Gegenteil. "Terrorist Child", "Close to the Edge" und "Dead Lock" verfügen sogar noch Hymnencharakter und den Mitsingfaktor. Erst die beiden Stücke "Cultic Regimes" und "Heaven or Nothing" dämpfen vorerst mal das sehr hohe Niveau, auf dem bisher fehlerfrei gespielt wurde. Während das eine zweifelsohne eine tolle Ballade ist, die aber einfach nicht wirklich ins Gesamtbild passt, ritzt das andere Stück mit seinem unpassenden Tempo eine unschöne Kerbe in ein bis anhin tadelloses Album. Zum Glück ziehen Barren Cross zum Schluss nochmals ihre Trümpfe und schmettern mit "King of Kings" und "Living Dead" zwei Granaten um die Ohren.


"Atomic Arena" ist in der Tat ein sehr gutes, für christliche Verhältnisse sogar ein grossartiges Album geworden. Nicht dass Barren Cross damit irgendwelche neue Akzente gesetzt haben, aber sie zeigten damit eindrücklich, dass White Metal total rocken kann und zurecht aufs Heavy Metal-Podest gehört und nicht unter den Scheffel.
Jeder, der sich nur annähernd für Heavy Metal der alten Schmiede begeistern kann, dem sei "Atomic Arena" wärmstens empfohlen!

Punkte: 9 / 10

 Credits: Enigma Records 1988


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