Und dabei ist jener Abend, den ich als Gast in einer tollen Radiosendung verbringen konnte und der beim Rückweg an einem kleinen Bahnhof vorübergehend aufgrund eines Personenunfalls endete, nur eine Episode von vielen, wie sie sich ausserhalb von Glanz und Gloria abspielen. Der anfängliche Ärger darüber, dass man ohne Ersatzbusse und ohne weitere Informationen im scheinbaren Nirgendwo bei stürmischen Schneeregen inmitten von zurückgelassenen Zugpassagieren einfach mal so seinem Schicksal überlassen wird, wich schliesslich der Hoffnung und der Tatsache, dass es doch noch so etwas wie Menschlichkeit in einer zunehmend kalten Welt gibt. So bot mir die nette, junge Frau, die gerade ihre Mutter abholte, eine Mitfahrgelegenheit zum nächsten grossen Bahnhof an, während ich dort angelangt durch den Bahnservice einen grosszügigen Voucher für ein Taxi entgegennehmen konnte, da ich die letzte Gelegenheit per ÖV nach Hause zu kommen verpasst hatte.
Und damit bestätigte sich zum wiederholten Mal das Bild und das Verständnis darüber, was für mich Weihnachten wirklich bedeutet: Licht statt Finsternis, Hoffnung statt Verzweiflung, bedingungslose Liebe statt Egoismus. Nicht von ungefähr wurde Weihnachten vor der Einführung der christlichen Tradition als Wintersonnenwende gefeiert, wo man sich darüber freute, dass die Tage wieder länger werden. Und somit wäre Weihnachten im Kern nicht mal verkehrt, würde man bei der Weihnachtsgeschichte hinter die glitzernde Fassade blicken: Ein Kind, das noch vor dessen Geburt das Todesurteil bekommt, kommt in irgendeinem Kaff auf die Welt. Ein Flüchtling sozusagen. Und in diesem Kind, unter allen damaligen Umständen, kommt Gott zu uns allen – selbst zu den Elendsten. Und wieder: Finsternis wird zu Licht, Verzweiflung zu Hoffnung, und Egoismus zu selbstloser Liebe.
Vielleicht liege ich ja verkehrt, wer weiss – aber ich bin davon überzeugt, dass ein bisschen weniger Weihnachtsrummel und ein bisschen mehr Weihnachtskern die Episoden von verzweifelten Menschen, die damit auch mal die Öffentlichkeit aus dem Ruder bringen können, verringern würden. Vielleicht verlieren wir dabei etwas Glanz und Glitzer, gewinnen dafür aber etwas viel kostbareres: Leben.
Vielleicht liege ich ja verkehrt, wer weiss – aber ich bin davon überzeugt, dass ein bisschen weniger Weihnachtsrummel und ein bisschen mehr Weihnachtskern die Episoden von verzweifelten Menschen, die damit auch mal die Öffentlichkeit aus dem Ruder bringen können, verringern würden. Vielleicht verlieren wir dabei etwas Glanz und Glitzer, gewinnen dafür aber etwas viel kostbareres: Leben.
Gesegnete Feiertage euch allen.
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