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Montag, 26. Januar 2015

Schneewittchen in Ritterrüstung


SNOW WHITE AND THE HUNTSMAN

(USA 2012)

 


Genre: Fantasyabenteuer
Regie: Rupert Sanders
Darsteller: Kristen Stewart, Charlize Theron, Chris Hemsworth, Sam Claflin, Toby Jones, Ian McShane, Ray Winstone
Musik: James Newton Howard
Laufzeit: 127 (Kinoversion) / 131 (erweiterte Fassung) Min.
Altersfreigabe: 12 
Themen:
Bestimmung, Mut, Macht, Sterblichkeit, Reinheit, Leben, Liebe


Mit mir legt man sich am Besten nicht an...
Märchen dienten schon öfters als perfekte Inspiration für eine Filmdrehbuchvorlage und dies über Jahrzehnte. Stachen lange nur Disney Trickfilme als beliebte Märchenverfilmungen heraus, haben sich in den letzten Jahren zunehmend Leute an die Realverfilmungen herangewagt. Die diskussionslose Speerspitze "Herr der Ringe" hat diesbezüglich nachhaltig das Fantasykino beeinflusst und geprägt. Dass mit fortgeschrittener Tricktechnik nicht alles bereits getan ist, unterstreichen die leider auch etwas missglückten Adaptionen wie "Eragon", wo einfach hinter der Trickfassade schlichtweg zu wenig an Drehbuch oder Charakterzeichnung gearbeitet wurde. Mit "Snow White and the Huntsman" wagt sich Regieneuling Rupert Sanders an seinen ersten Kinofilm heran, der das klassische und beliebte Schneewittchen in einer etwas düsteren und erwachseneren Form zeigen soll.

Inhalt: Unter der gütigen Herrschaft von König Magnus floriert das Königreich, und seine Tochter Snow White (Snow White) kann eine glückliche Kindheit verleben. Doch da bricht Unheil über das Land ein: Die Königin stirbt und eine mysteriöse Armee von schwarzen Glaskriegern fällt ins Land ein. Aus deren Fängen befreit König Magnus die wunderschöne Ravenna (Charlize Theron), die ihm sogleich den Kopf verdreht. Schon am nächsten Tag nimmt er sie zur Frau - nichtsahnend, dass dies genau ihr Plan war: In der Hochzeitsnacht ermordet sie den König, lässt ihren Bruder Finn (Sam Spruell) mitsamt ihrer Zauberarmee ins Schloss eindringen und reisst die Macht über das Königreich an sich. Snow White wird in den Schlossturm gesperrt... (Quelle: OutNow.ch)


Traue nicht jedem... Apfel!
Grossartige Bilder, stimmig inszeniert und musikalisch traumhaft untermalt - so lässt sich "Snow White and the Huntsman" kurz zusammenfassen. Dass Regisseur Rupert Sanders seine Trümpfe, die er aus der Videoclipbranche her hat, hier im grossen Stil ausspielen kann, kommt dem Film sicherlich zugute. Denn der Hauptanteil des Filmreizes ist klar auf das äusserst gelungene Handwerk zurückzuführen. Aber auch schauspielerisch wird einiges geboten: Charlize Theron verkörpert Ravenna im wahrsten Sinne des Wortes abscheulich gut, verleiht ihrer Figur eine wahrhaft diabolische Note und Chris Hemsworth spielt den Huntsman mit einer Natürlichkeit, als würde er gar keine Rolle spielen. Auch Kristen Stewart ist für Snow White optisch eine gelungene Wahl, verleiht ihrer Figur aber eine eher unnahbare Rolle. Dies mag ein berechtigter Kritikpunkt sein, doch letztendlich liegt es viel mehr am Drehbuch und deren mangelnden Charakterzeichnung, dem eigentlichen Schwachpunkt des Films. Hätte man hier etwas mehr investiert und den Film um 20-30 Minuten ausgebaut, hätte man ohne Weiteres ein Meisterwerk schaffen können.

Keine Ahnung, warum sie dich jagen, aber du bleibst schön bei mir...
Aber selbst in dieser Form bleibt "Snow White and the Huntsman" ein bildgewaltiges Abenteuer, welches aufgrund der Märchenvorlage auch inhaltlich einiges hergibt. Wer sich ohne grosse Erwartungen (am Besten den Trailer gar nicht erst schauen!) an den Film heranwagt und sich Snow White in Ritterrüstung vorstellen kann, der wird sich dem Zauber dieser eher düsteren, emotionsgeladenen und ermutigenden Umsetzung kaum entziehen können.


Punkte: 8 / 10

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