[Im WebZine Whiskey-Soda veröffentlicht]
STRIKER
Stand In The Fire
(Metal, Heavy Metal)
Kompromisslos, taufrisch und ohne jeglichen Schickschnack legen die Herren mit 'Phoenix Lights' los und geben damit schon mal den Tarif für das gesamte Album durch. Die Produktion ist ziemlich grell und kantig und man könnte meinen, direkt im Proberaum zu sitzen. Tatsächlich ist dies beabsichtigt und erzeugt damit einen authentischen und live-ähnlichen Sound, was der Band sehr gut zu Gesichte steht. Zudem fühlt man sich augenblicklich in die 80er versetzt, wenn sich sägende Gitarrenriffs mit eingängigen Harmonien und kraftvollen Vocals paaren. Aber Striker sind weitaus mehr als ein billiges 80's-Plagiat oder eine simple Retro-Band. Mit ihrer stürmischen Mischung aus traditionellem Heavy Metal, Hair Metal und sogar einem Schuss Thrash Metal, bringen sie die Wohnzimmerwände zum wackeln und die Konzerthallen zum kochen. Ob es schlussendlich die rabiaten 'Out for Blood', 'Outlaw' oder 'Locked In', oder die hymnenhaften 'Too Late' oder 'United' sind, spielt im Endeffekt keine Rolle - sie alle verfügen über die Klasse, welche perfekt in die glorreiche Ära der 80er gepasst hätte. Ob es dabei auch die Ballade 'One Life' wirklich gebraucht hätte, sei mal stillschweigend dahingestellt.
Ja, die Erbschaft der traditionellen Stahlschmiede geht an die nächste Generation weiter. Trotz aller Vielfalt und Weiterentwicklung im Sektor der härtesten Musik der Welt ist es erfreulich und lobenswert, dass sich vermehrt junge Bands auf ihre Wurzeln besinnen, statt verkrampft das Rad neu erfinden zu wollen. Striker beweisen mit "Stand in the Fire" eindrücklich, wie zeitlos und unprätentiös das Vermächtnis des Hard'n'Heavy der 80er ist. Und solange diese Attitüde vorhanden ist, muss man sich um die Zukunft des Metal keine Sorgen machen. Play it loud!